27. Januar 2010

i'm coming home

jetzt ist es tatsächlich soweit. der letzte eintrag hier. meine 3-monatige reise geht morgen zu ende. mit einem lachenden und einem weinenden auge. ich wäre gern noch ein wenig länger geblieben, um noch mehr von australien zu sehen, ein bisschen mehr zeit mit den leuten zu verbringen, die ich hier (wieder einmal) kennengelernt habe, und um einfach die wärme (auch wenn sie manchmal unerträglich ist) zu genießen! andererseits freue ich mich natürlich auch wieder auf zuhause, mein eigenes bett, und auch mal wieder ein bisschen ruhe in den alltag zu kriegen, denn hier war jeden tag was anderes los und ich war in den letzten 3 monaten eigentlich nicht einen einzigen tag allein. was sehr schön und aufregend war, aber auch manchmal anstrengend.

die letzten 2 tage in sydney waren noch sehr toll, das konzert am montag abend war großartig und ich hinterher völlig kaputt. war auf jeden fall ne riesen party! am dienstag waren theresa (ein mädel aus deutschland) und ich abends auf dem australia day am darling harbour. in puncto patriotismus stehen die aussies den amis ja in nichts nach, habe ich festgestellt. ich kam mir vor wie bei der fußball-wm, fast alle hatten die australien-flagge irgendwo im gesicht oder am körper kleben. und dass nur, weil am 26. januar captain cook mit seiner flotte als erster weisser mann australien betrat... also quasi der sieg über die aborigines. es war jedenfalls die hölle los, es gab bands und bühnen und essen und menschen en masse. um kurz vor neun liefen wir zum circular quay, weil dort bei dunkelheit angeblich ein feuerwerk stattfinden sollte. wir warteten und warteten, und nichts passierte... bis uns ein freundlicher cop darauf hinwies, dass das feuerwerk nicht dort, sondern am darling harbour stattfand. oh mann! ganz umsonst gelaufen, und verpasst haben wir's dann natürlich auch noch. aber wir waren zum glück nicht die einzigen, die in der hinsicht ein wenig dusselig waren. aber sydney bei nacht ist ja auch so ganz nett und wir haben jetzt ein paar tolle fotos von der oper und der harbour bridge bei nacht, die wir mit 15 sekunden belichtung aufgenommen haben (seht ihr das vorbeifahrende boot vor der brücke?):

































heute war das wetter leider wieder schlechter (was nicht heisst, dass es nicht drückend heiss war), ich bin trotzdem mit der fähre zum strand nach manly, einem etwas außerhalb gelegenen stadtteil, gefahren. an sich war es total schön dort, nur leider wurde es irgendwann ziemlich windig und als ich dann nach kurzer zeit wie ein paniertes hühnchen aussah, wurde mir der strand zu blöd. gerade noch rechtzeitig vorm großen regen war ich wieder zurück im hostel. abends holten wir uns essen beim thai und saßen im hostel und haben geschwätzt und getrunken. morgen muss ich noch fertig packen... es graust mir mal wieder davor. genau das werde ich auch nicht vermissen: diesen großen, schweren rucksack, der irgendwie immer kleiner wird!
theresa und ich fahren mittags zusammen zum flughafen, da sie morgen auch fliegt, allerdings nach thailand, aber dafür nur eine stunde später als ich. um 16.55 uhr gehts bei mir dann los und ich lande am freitag um 5.15 uhr nach fast 23 stunden flug (mit stop in singapur) in frankfurt. wenn mir der schnee keinen strich durch die rechnung macht und ich womöglich in irgendeiner anderen stadt deutschlands abgesetzt werde.

danke an alle, die meine einträge verfolgt und mir außerdem so viele nette emails geschrieben haben :). habe mich immer sehr gefreut, aus der heimat zu hören, auch wenn ich manchmal tagelang kein internet und kein handynetz hatte.
bis bald in frankfurt!

25. Januar 2010

it's a hot hot summer

uffz, es ist warm in australien. entweder ist es total bewölkt (so wie gestern und heute morgen - vorgestern abend hat es sogar geschifft als gäbe es kein morgen mehr), oder aber die sonne brennt vom himmel, dass man es keine 5 minuten aushält. jetzt verstehe ich auch, warum die einwohner von sydney nicht braun sind - man kann sich einfach nicht in der sonne aufhalten. das gleicht einem kalkulierten selbstmord.
als ich am freitag abend hier ankam, herrschten angenehme, schwüle 33 grad (abends, im dunkeln!), und ich dachte, ich werde den weg vom bahnhof bis zum hostel billabong gardens mit meinem schweren rucksack niemals bewältigen können. es glich dann auch einer wahren zerreissprobe, weil das öffentliche verkehrssystem hier ein wenig kompliziert ist, und ich bin ja nur ein doofer kleiner backpacker. die fahrt mit dem zug über land bis sydney war übrigens jetzt nicht besonders spannend. australien ist... naja, grün-gelb. grüne bäume (noch) und gelbes gras. und sehr sandig. mit vielen kleinen käffern. und verendeten kühen auf den weiden (welcher deutsche bauer würde eine tote kuh auf der weide liegenlassen?? naja, die denken sich hier wahrscheinlich, die sonne wirds schon richten).
ich kam also schließlich doch an, fix und fertig, und an schlafen war die nacht über kaum zu denken, so heiss war es. der ventilator hier im zimmer bringt da leider überhaupt nichts. samstags war immer noch bruthitze angesagt, aber ich wollte ja schließlich was von der stadt sehen und bin erst zum paddington market (eine art flohmarkt, nur leider viel teurer), den mir anja aus neuseeland schon empfohlen hatte, und danach zum circular quay, dem hauptverkehrsknotenpunkt von sydney gefahren. hier treffen sich alle busse und bahnen, hier ist der hafen und von hier fahren auch alle fähren in alle teile von sydney. die fähren gehören hier zum öffentlichen nahverkehr. im hafen wimmelt es daher nur so von schiffen und booten und hier befinden sich auch die 2 wahrzeichen von sydney: die oper und die harbour bridge. irgendwie beeindruckend, mal in echt zu sehen, was man bisher nur von bildern kannte. die oper ist wirklich ein koloss, und wenn die sonne draufscheint, blendet sie einen total, weil sie das licht so stark reflektiert. wenn sie sich nicht gerade selbst im spiegel bewundert, werden dort jeden tag etliche konzerte, opern und tanzaufführungen gezeigt, leider zum teil unbezahlbar.

















ich latschte mir also mal wieder die füße platt, wie man das in einer großen stadt eben so tut, fand noch einen kleinen markt in der nähe des hafens, aß eis (unsagbar teuer) und ging in den botanischen garten. irgendwann nachmittags kam plötzlich ein sturm auf und es wurde mit einem mal mindestens 10 grad kühler. abends brach ein gewitter über uns herein und wir konnten in der nacht endlich gut schlafen!
am nächsten tag: wolken, keine sonne. auch nicht schön irgendwie. charlene, eine französin aus meinem zimmer, und ich fuhren mit der fähre in den torango zoo, um endlich mal ein paar koalas zu bewundern. auf dem weg sahen wir die berühmte skyline von sydney - in wolken leider nur halb so schön wie auf bildern. koalas haben wir im zoo dann auch gesehen (süüüüüß!) und viele andere (giftige und widerliche) tiere, die in australien leben.

















montags (heute) war es morgens immer noch bewölkt, aber ich dachte mir, egal, auf zum bondi beach! da, wo die surfer sind. nach einer megalangen bustour (diese stadt ist einfach zu groß und es fahren zu viele autos) kam ich an und es waren tatsächlich unsäglich viele surfer in den wellen, die garnicht mal so hoch waren. aber es gehört glaube ich zu den 10 geboten eines jeden surfers, wenn schon überhaupt in australien, dann am berühmten bondi beach in sydney surfen zu gehen. der strand an sich ist ganz nett und recht groß, warum er aber zu den berühmtesten der welt gehört, ist mir ein wenig schleierhaft. fatalerweise kam dann auch richtig die sonne raus und es wurde - zu heiss. leider verbrennt man sich hier trotz sonnencreme innerhalb einer halben stunde die haut, wenn man nicht in den schatten geht, und somit habe ich meinen ersten australischen sonnenbrand davongetragen :(. immerhin bondi-sonnenbrand, kann man ja mal ein bisschen mit protzen. und lieber ein bisschen sonnenbrand, als frieren, ha! ich sollte mal meine klappe nicht so weit aufreißen, denn frieren muss ich ab freitag ja leider auch wieder :(.

















heute abend gehe ich noch auf ein konzert von girl talk, was hier ganz in der nähe stattfindet und ich kann sogar hinlaufen. letztes wochenende war hier der big day out, ein großes musikfestival, und im moment finden noch viele sideshows von künstlern statt, die dort aufgetreten sind. das konzert heute abend ist eines davon.
morgen ist hier australia day, ein nationalfeiertag. am circular quay findet eine große sause mit vielen bands und einem feuerwerk abends statt. mal sehen, was die da so veranstalten. ja, und dann habe ich ja nur noch einen tag, bevor ich endgültig in den flieger nach hause steigen muss. jetzt nochmal die letzten zweieinhalb tage genießen, juchee! und ein paar fotos gibts auch schonmal zu sehen.

20. Januar 2010

victoria - the place to be

viele grüße aus melbourne!






















erstmal eines: das ist eine supertolle stadt! tausend tolle geschäfte zum shoppen, palmen, cafés am fluss, lustige leute... perfekt zum stundenlang herumlaufen und gucken und einfach richtig nett.

















johanna wohnt ein wenig außerhalb der innenstadt in einem kleinen gemütlichen häuschen mit riesengroßer terrasse. ein richtig schönes gemütliches zuhause, dass sie sich gerade noch mit einer freundin teilt, die aber nächste woche auszieht, weil sie sonst einen zu weiten weg zur arbeit hat.

nachdem ich donnerstags ankam und johnanna mich abgeholt hat, war es schon recht spät, aber sie hatte freitags frei und wir sind zusammen in die stadt gefahren und den ganzen tag herumgebummelt. hier ist im moment ein wenig ausnahmezustand, denn die australian open finden gerade in melbourne statt und demnach ist die ganze stadt im tennisfieber und dementsprechend voll. ja, samstags war ja dann mein großer tag (...), also fuhren wir freitag abends zu einer freundin von johanna, wo sich noch ein paar weitere mädels versammelt hatten. nachdem wir gegessen und einigermaßen vorgeglüht hatten, gingen wir in eine art club, wo es drinnen musik und draußen sowas wie einen biergarten gab. die leute waren irgendwie so völlig anders als in frankfurt und ich kann noch nicht mal genau beschreiben wie. auf jeden fall in einem positiven sinne anders und nicht alle unter 20 so wie bei uns, wenn man mal in einen club geht. die msuik war auch gut, und gegen drei uhr nachts machten wir uns auf den weg in einen weiteren club und auch da war es ähnlich, das ganze wurde abgerundet durch nette funk/jazz-musik in einer ziemlich abgefahrenen location. irgendwann morgens gegen 6 uhr waren wir dann zuhause und ich hab mich den ganzen samstag um einige jahre älter als 30 gefühlt. wir alle hingen den ganzen tag auf der couch und haben genau garnichts gemacht, außer ein oder zwei filme geschaut und zwischendurch was gegessen. ich musste den ganzen tag mit einem hütchen rumlaufen und hab mich sogar noch gut gefühlt dabei, denn ich war sogar immernoch die jüngste unter allen anwesenden. aber insgesamt war es ein sehr lustiger geburtstag und die mädels echt richtig nett!
sonntags und montags war dann richtiges mistwetter angesagt. regen, kälte, sturm. ja, auch in australien regnet es, sogar im januar. leider ist melbourne ziemlich wechselhaft, deshalb heisst es hier auch immer so schön: "four seasons in one day". wie in neuseeland, und kann ich nur bestätigen. zumindest hat man dann zwischendurch mal ein wenig pause von der sonne, die hier wirklich übel vom himmel brennt, und die nächsten tage wurde es auch wieder viel wärmer, über 30 grad.

johanna muss seit montag leider wieder arbeiten und ich bin tagsüber damit beschäftigt, die stadt weiter zu erkunden und sonst einfach garnichts zu machen. so entspannte tage hatte ich schon lange nicht mehr. in neuseeland musste ich mich ja zwischendurch schon immer ein wenig darum kümmern, wo ich als nächstes hinwill und mich organisieren, und hier muss ich einfach garnichts machen. das ist sooooooo schön! außerdem habe ich heute noch mireille wiedergetroffen, die ich ja schon aus neuseeland kenne, und wir sind zusammen zum st. kilda beach im süden melbournes gefahren, was sehr schön war. aber die fahrt dorthin war eine wahre odyssee, weil die straßenbahnen hier alle 50 meter halten, dazu noch schleichen und die ganze zeit vor sich hinbimmeln. bimmelbahn halt, im wahrsten sinne des wortes. da braucht man für ein paar kilometer schon mal 3 stunden. im endeffekt habe ich glaube eine längere zeit in der bahn verbracht als am strand selbst. aber egal.

















gestern hatten wir übrigens eine lustige begegenheit auf johannas terrasse. wir haben einen kleinen vogel vor dem hungertod gerettet. ein junger kookaburra (ein australischer vogel), der schon als junges garnicht mehr so klein war, etwa amselgroß, saß plötzlich vor der terrassentür und hat geschrien wie am spieß. sobald man auf die terrasse rausging, hat er einen direkt angeflogen und dann versucht irgendwo zu landen. er hatte wohl seine mami verloren und noch dazu einen riesigen kohldampf. komischerweise hatte er überhaupt keine angst vor uns und es endete damit, dass er auf meiner schulter saß und ich ihn mit einer gabel (weil er es noch nicht kapiert hat die stücke alleine aufzupicken) mit fisch und salat gefüttert habe. danach saß er zufrieden und aufgeplustert neben uns auf dem terrassengeländer und hat uns gesellschaft geleistet (siehe foto). leider kam er nicht nochmal zurück und ich hoffe, diese dummen opossums, die hier jede nacht ums haus schleichen, einen riesen krach machen, auf den bäumen herumklettern und einen sogar anknurren, haben ihn nicht erledigt :(.

















hier im gartenschuppen haust übrigens ein redback spider, also eine art schwarze witwe. da sie giftig ist und nach johannas aussage mit glück ein kleines kind umbringen kann, habe ich beschlossen, das häuschen nicht von innen zu besichtigen.

morgen ist mein letzter tag hier in melbourne und johanna, ihre freundin janelle und ich werden zu den australian open gehen, wir kaufen uns eine halbtageskarte und können dann ab 17 uhr auf die tenniscourts. leider weiss ich noch nicht, welche spiele wir sehen können, weil immer erst am gleichen tag feststeht, wer wann spielt. also: fernseher an und corinna suchen :).
am freitag früh geht dann auch schon mein zug richtung sydney, ich starte morgens um 8.30 uhr mit dem countrylink und lege über 1000 km zurück, um dann abends gegen 20 uhr in sydney anzukommen. hatte erst überlegt zu fliegen, aber so sehe ich noch was von der landschaft und ist auch billiger. bin mit johanna sonntags schon mal ein bisschen ins umland von melbourne gefahren und ich muss sagen: ist nicht soooooo aufregend bis jetzt. zumindest gab es nichts, was besonders erwähnenswert gewesen wäre. im gegensatz zu melbourne selbst. wie in neuseeland auch gibt es tausend kleine örtchen, die dann irgendwie doch alle gleich aussehen und keine besonderen attraktionen bieten. ich bin auf jeden fall mal auf die zugstrecke gespannt.

ein paar fotos von melbourne gibt es schonmal zu sehen, ein paar vom geburtstag und von den australian open folgen noch die nächsten tage. hiermit verabschiede ich mich schon mal aus melbourne und melde mich dann aus sydney wieder! ich kling schon wie ein reporter fällt mir grade auf. aber sydney ist auch wirklich die allerletzte station! leider :(.

13. Januar 2010

goodbye new zealand!

nun ist es tatsächlich soweit. mein neuseelandaufenthalt geht heute zu ende. um 17.40 uhr startet mein flieger nach melbourne, mit einem zwischenstop in auckland. ich bin schon ein wenig traurig und werde viele dinge und viele leute hier vermissen :(.

rocko wurde am samstag verkauft! da kam mir komissar zufall ganz schön zu hilfe, denn auf dem weg nach kaikoura haben wir noch dianas restliche sachen abgeholt, die auf einer farm gelagert hatten wo sie 4 wochen gearbeitet hatte. dort arbeitet zur zeit immer noch ein deutsches mädel namens johanna, die dort ein praktikum macht, was in 3 wochen fertig ist. danach möchte sie herumreisen und wollte sich dafür ein auto kaufen. tja, jetzt dürft ihr mal raten, wem ich meine karre für schlussendlich 1950 dollar aufgeschwätzt habe. samstags haben wir das auto hier in christchurch dann umgemeldet und sie hat es mit zurück auf die farm genommen. ende gut, alles gut. goodbye rocko, auch wenn ich mich manchmal über dich schwarz geärgert habe, so hast du mir doch gute dienste geleistet!

kurz vorher war ich ja noch in kaikoura, um mit den dusky dolphins zu schwimmen. um 5.30 uhr morgens quetschten wir uns also in die neoprenanzüge und bekamen flossen, taucherbrille und schnorchel in die hand gedrückt, und das obwohl ich mir beim besten willen nicht vorstellen konnte, bei halber dunkelheit und eiseskälte in die fluten zu springen.
als wir mit dem boot losfuhren, ging gerrade die sonne auf und es dauerte etwa 20 minuten, bis wir den ersten schwarm delphine gefunden hatten. sie waren überall, und der skipper meinte es wären schätzungsweise 500 stück. dann gab er schließlich ein lautes signal mit dem horn, was bedeutete, dass die motoren aus sind und wir hinten ins wasser springen dürfen.
es war der wahnsinn. die delphine waren über mir, unter mir, neben mir, und sie waren so nah dass sie mich fast gestreift hätten. ich hätte sie locker anfassen können, leider darf man das nicht, da sie sich sonst bedroht fühlen könnten. sie kommen aus reiner neugier und sind nicht irgendwie trainiert, sondern vollkommen wild. auf jeden fall bekamen wir den hinweis "be as much dolphin as you can", was bedeutete: hände am körper lassen, im kreis drehen (das macht sie neugierig), ab und zu tauchen und auf jeden fall viele geräusche von sich geben, da delphine in einer akustischen welt leben und auf die geräusche reagieren. muss sich vom boot aus sehr lustig angehört haben, als alle schwimmer irgendwelche undefinierbaren geräusche durch ihre schnorchel von sich gegeben haben :). irgendwann ist der schwarm dann weiter gezogen, wir sind hinten aufs boot gekrabbelt und mit den delphinen mitgefahren, bis wir wieder mittendrin waren und erneut ins wasser durften. insgesamt 5 mal durften wir für etwa 20 minuten ins wasser. danach war ich durchgefroren und habe meine hände und füße nicht mehr gespürt.
aber das war wirklich ein unvergessliches erlebnis. man konnte die delphine richtig zum spielen animieren und sie haben meine eigenen bewegungen nachgeahmt und durch die taucherbrille gelugt. wer also irgendwann mal die chance haben sollte, irgendwo mal mit delphinen zu schwimmen, sollte sie auf jeden fall nutzen! das war eigentlich die schönste sache, die ich hier in neuseeland erlebt habe.

















als ich wieder in christchurch war, ging ich in ein anderes hostel, was näher richtung innenstadt liegt und lustigerweise traf ich dort abends christian wieder (der den ich schon aus auckland kannte und in napier bzw. hastings auf der nordinsel wiedergetroffen hatte). durch zufall waren wir im selben hostel gelandet, und es war noch ein weiteres mädel anwesend das er kannte, jana. die nächsten 3 tage verbrachten wir also zu dritt, wir liefen durch die gegend, guckten uns christchurch an, machten viele lustige fotos, gingen ins museum, kochten zusammen und aßen unmengen eis. christian ist dann gestern abgereist und ich bin mit jana, mit der ich mich richtig gut verstehe, und ihrem van nochmal nach akaroa auf der banks peninsula halbinsel bei christchurch gefahren. wir sind shoppen gegangen (mädels halt) und haben uns zum krönenden abschluss meines neuseelandaufenthalts noch eine riesen portion fish & chips einverleibt. das war wirklich ein sehr schöner und lustiger tag.















ja und jetzt sitze ich hier ud lade noch ein paar bilder hoch, jana sitzt mir gegenüber und liest und ich warte darauf, später zum flughafen zu fahren :(.
es war eine wirklich schöne und erlebnisreiche zeit hier am anderen ende der welt. ich bin in 2 monaten über 7000 km gefahren, habe die ganze nord- und südinsel neuseelands bereist, habe so viele tolle sachen gesehen und erlebt und so viele nette leute kennengelernt. alle meine positiven erwartungen wurden erfüllt, und die vielen kleinen alltagsdinge, die unterwegs noch so passiert sind und die man in einem solchen blog garnicht wiedergeben könnte, machen irgendwie das besondere an diesem trip aus. auf jeden fall war es eine zeit, die mir sehr lange in erinnerung bleiben wird. und obwohl ich gerne noch länger bleiben würde, freue ich mich nun erstmal auf melbourne und natürlich johanna wiederzusehen!

dann mal bis bald aus australien und zum abschluss noch ein paar bilder!

8. Januar 2010

strange kiwiland

im moment gibt es noch nicht viel tolles neues zu berichten, ich war in christchruch und bin jetzt in kaikoura, um morgen früh mit den hier ansässigen delphinen um 5.30 uhr morgens (!!!) schwimmen zu gehen. an sich eine völlig unchristliche uhrzeit, aber ich werde endlich mal einen neuseeländischen sonnenaufgang zu sehen bekommen! hier gibt es wohl einige schwärme mit bis zu 400 delphinen und dank neoprenanzug, taucherbrille und schnorchel kann man vom boot aus ins wasser und mit ihnen baden gehen.
danach fahre ich zurück nach christchurch. die rocko-verkauf geschichte gestaltet sich schwieriger als gedacht, leider wird der markt im moment geradezu überschwemmt mit autos, die möglichst schnell den besitzer wechseln sollen. ich habe schon ordentlich klinken geputzt (durch die hostels gelaufen, überall zettel aufgehängt und einfach wahllos leute, die irgendwie neu angekommen aussahen, angequatscht) und bis jetzt immerhin schon 2 interessenten. mal sehen, wie es weitergeht, wenn ich morgen zurück bin. bis mittwoch muss ich ihn los sein! ein händler hat mir 1000 dollar angeboten, was ein witz schlechthin ist, aber bevor ich ihn unverrichteter dinge und ohne einen cent am straßenrand stehen lassen muss, werde ich das wohl tun. abwarten und hoffen! immerhin habe ich schon mein zelt verkauft für umgerechnet 70 euro (was ich nicht einmal benutzt habe, wie ich zu meiner schande gestehen muss), und denselben preis hatte ich auch dafür gezahlt, also kein verlust.

zum zeitvertreib daher mal etwas über neuseeland im allgemeinen aus meiner sicht:

















es gibt im kiwiland wirklich ganz viele dinge, die ich vermissen werde. und ich habe ja schon so viel positives berichtet. dazu gehören die strände, die berge, die tollen landschaften dazwischen und das alles auf einem haufen, den leckeren kaffee den man wirklich in jedem noch so kleinen kaff findet, die vielen tollen hostels mit den vielen netten leuten darin, dann die scones (kleine leckere brötchen) und einfach das gefühl von freiheit, jedesmal wenn wieder eine neue tour startet. so viele schöne sachen gibt es hier zu sehen und zu machen (hihi). und doch: es gibt auch so ein paar kleine dinge, die mir bei aller kiwi-liebe wahrscheinlich nicht so sehr fehlen werden.
deshalb nun ein kleiner auszug aus der reihe "was mir in neuseeland wirklich komisch vorkommt und was ich nicht vermissen werde":

brot:
die neuseeländer haben leider keine ahnung, was gutes brot ist. es gibt hier in den supermärkten ungefähr 145675 sorten toastbrot, palettenweise, regalweise, tonnenweise! ich frage mich, warum eigentlich so viele sorten davon verkauft werden, denn alle schmecken gleich und selbst wenn "vollkorn" drauf steht, fühlt es sich genau so wabbelig weich an wie alle anderen sorten auch. es ist zum verrücktwerden! in neuseeländischen supermärkten ist kaum ein brot zu finden, bei dem man eventuell mal seine zähne zum kauen einsetzen müsste. und die kiwis mögen das auch noch! schon nach einer woche aufenthalt in diesem land konnte ich es nicht mehr wirklich sehen und bin auf müsli zum frühstück umgestiegen. lieber gott im himmel, zeig diesen menschen bitte, was richtiges brot ist! ein paar mal habe ich die ausrede gehört, dass der weizen in neuseeland wohl anders sei als in europa. das halte ich ja für ein ganz dreist erfundenes gerücht. ich sage: die haben einfach keine ahnung, wie's geht.

straßenverkehr:
linksverkehr ist ja schonmal die erste sache, wobei man den leuten ja daraus keinen strick drehen kann, denn in vielen ländern dieser welt herrscht linksverkehr. woran aber wirklich nur die kiwis ganz alleine schuld sind, ist folgende sinnfreie verkehrsregel:
denkt auch mal um in den linksverkehr, das heisst, ihr fahrt auf der linken spur. nun wollt ihr nach rechts in eine seitenstraße abbiegen. würde bei uns heissen, dass ihr dem kompletten gegenverkehr erstmal vorfahrt gewähren müsst. klaro. hier im kiwiland geht das aber anders. wenn euch jemand entgegenkommt, der ebenfalls in die auserwählte straße einbiegen möchte, muss dieser jemand euch wiederum vorfahrt gewähren (aber auch nur dann, nicht der gegenverkehr der geradeaus fährt). das heisst also, wenn ich im linksverkehr ganz popelig in eine straße nach links abbiegen möchte, muss ich nicht nur darauf achten, ob ich irgendwelche fußgänger oder fahrräder, die von hinten kommen, eventuell platt mache (das muss man ja im rechtsverkehr bei uns schließlich auch), nein ich muss auch noch gucken, ob von der gegenüberliegenden spur auch jemand in diese straße abbiegen will und diesen dann auch noch durchlassen! wie bescheuert ist das?! kein mensch, noch nicht mal ein kiwi, konnte mir den sinn dieser regel erklären. DAS will doch mal was heissen. das einzige, wobei man hier als linksverkehr-immigrant nicht umdenken muss: es herrscht ebenfalls rechts vor links.

hinzu kommt noch das unerklärliche verhalten der kiwis im straßenverkehr. als ich das erste mal in auckland auto gefahren bin und die ampel wurde grün, dachte ich: "was ist los? warum fährt niemand??". in deutschland hätten schon zehn leute gehupt und der erste wäre amok gelaufen, bis sich hier mal jemand bei grün in bewegung setzt. anscheinend haben die städter zu viel zeit. wo sie wiederum anscheinend überhaupt keine zeit haben, ist auf dem land. die neuseeländer heizen mit einer halsbrecherischen geschwindigkeit, ob mit oder ohne anhänger hintendran, durch die kurvigen straßen und schneiden die spur ohne rücksicht auf verluste. wenn man vor ihnen fährt (und ich bin kein langsamer fahrer, die meisten wissen das von mir) kriechen sie einem fast in den kofferraum. da denk ich mir jedesmal: "schön wenn du die strecke kennst, ich kenne sie nicht und möchte noch ein bisschen länger leben, also mach mal halblang". das ist wirklich nervenaufreibend. vielleicht sollten sich städter und landeier hier mal zusammentun und ihr unterschiedliches temperament im straßenverkehr irgendwie gerecht aufteilen, damit wäre allen geholfen.

und ein weiterer straßenhinweis, den ich nicht mehr hören, bzw. sehen kann: "one lane bridge" - d.h. einspurige brücke. von denen gibt es hier hunderte, gerne mal 10 stück auf 10 kilometern strecke in der wildnis, und es gibt wohl kaum eine bessere möglichkeit, eine fahrt von a nach b unnötig zu verzögern. natürlich hat immer erst der entgegenkommende vorfahrt, ist ja klar. kommt einem zumindest so vor. liebe kiwis, bitte baut doch einfach zweispurige brücken, dann ist man das problem des ständigen anhaltens los und es gibt vielleicht ein paar unfälle weniger, nämlich dann, wenn einer von zwei brückenüberquerern bei den vielen kurven das vorfahrtsschild leider übersehen hat und es einen unvermeidbaren frontalzusammenstoß auf der brücke gibt. sehr unangenehm und braucht auch wirklich niemand.

kiwi way of life:
what comes around, goes around. die kiwis nehmen alles so, wie es gerade kommt. oder manchmal auch nach dem motto, wenn ich heut nicht komm, komm ich morgen oder vielleicht auch übermorgen. man braucht viel geduld, und nicht selten passiert es, dass sie trotz schriftlicher bestätigungen bei gebuchten touren leider vergessen haben, einen auch wirklich einzubuchen. naja, man wird schon eine lösung finden. finden sie zum glück auch meistens, denn insgesamt sind sie wirklich sehr entspannt, aber manchmal eben auch sehr langsam. das einzige, wo sie wirklich völlig unentspannt sind, ist die sache mit dem alkohol in der öffentlichkeit. oh mann!! nix darf man hier! obriges bild habe ich übrigens hier in kaikoura auf der straße gefunden. da fragt man sich doch: gehts noch?
genauso viel geduld braucht man im supermarkt an der kasse. denn da ist es nicht die alte omi, die nach kleingeld sucht und alles aufhält, sondern die kassiererin selbst, die wahnsinnig langsam ist und alles in zeitlupe in tausende plastiktüten packt.

noch so ein ding: die neuseeländer sind ganz wild auf recycling und müllvermeidung. deshalb fordern sie einen draußen in der freien wildbahn auch immer dazu auf, den mitgebrachten müll auch bitte wieder mitzunehmen. gleichzeitig produzieren sie aber auch so viel müll wie irgendwie möglich, und zwar in form von tausenden plastiktüten im supermarkt und in sonstigen läden (jedes noch so kleine dinge wird möglichst umständlich eingepackt) und vor allem in form von hunderten flyern, die auf alle möglichen touren und attraktionen hinweisen und überall und in jedem hostel haufenweise ausliegen. im vermarkten von kostenpflichtigen freizeitaktivitäten sind die kiwis wirklich weltspitze, das muss man ihnen ehrlich lassen, nur wegschmeissen sollte man tunlichst nichts. also was soll man mit dem ganzen müll machen, der dabei unweigerlich anfällt, vielleicht aufessen? irgendwie ist das eine katze, die sich in den schwanz beisst, aber so wirklich darauf gekommen ist hier anscheinend noch niemand.
genauso ist es mit den vielen häusern aus holz. die kiwis jammern, dass sie so schlecht isolieren und deshalb so viel energie verschwenden. und natürlich verwittert holz bei diesem ständig wechselnden wetter auch sehr schnell. was wäre die einfachste lösung? häuser aus stein bauen. aber nein, jedes neue haus was gebaut wird, besteht wieder aus holz. man weiss garnicht, was man dazu sagen soll. kiwis!!!

4. Januar 2010

final countdown new zealand

obwohl es nun schon ein paar tage her ist, wünsche ich euch allen:

FROHES NEUES JAHR!!


punkt 0 uhr deutscher zeit saß ich in der sonne auf der terrasse unseres hostels hogwartz in dunedin und habe beim frühstück gedanklich mit euch angestoßen :). da wir ja schon 12 stunden früher dran waren, hatte ich mittlerweile geschlafen und war wieder einigermaßen auf der höhe.
ich muss ja sagen, dass die neuseeländer ein wenig lahm sind, was feiern angeht. in dunedin waren wohl viele leute auf der straße und ein teil der innenstadt war abgesperrt, aber, ganz großes manko: man darf im kiwiland keinen alkohol in der öffentlichkeit, sprich auf der straße außerhalb der kneipen trinken. ich meine, eine bescheuertere regelung kann es doch für silvester eigentlich garnicht geben, oder?? was uns veranlasst hat (ich war zum glück mit einigen lustigen leuten unterwegs), wieder ins hostel zurückzukehren, schnell ein paar flaschen zu kippen und kurz vor zwölf wieder in die stadt zu tappen. davor hatten wir übrigens ein großes barbeque im hostel, zu dem alle gäste etwas beigesteuert hatten.

















am neujahrstag sind wir in dunedin erstmal zur groß angekündigten "steilsten straße der welt" gegangen, der baldwin street. diese hat 35% steigung und einen neigungswinkel von fast 20 grad. hört sich lächerlich an, der aufstieg kommt in der realität jedoch der besteigung des mount everest nahe. nur wer gute bremsen und genug schmackes unter der haube hat, sollte versuchen, hier mit dem auto hochzukommen. wir haben unsere schrottschüssel verschont, die ächzt ja sonst schon bei alltäglichen steigungen. wir haben allerlei lustige dinge und posen auf dieser straße veranstaltet, und der abstieg war fast noch mühsamer als der aufstieg.

















danach sind wir zum tunnel beach etwas außerhalb in dunedin gefahren. man erreicht den strand, wie der name schon sagt, nur durch einen tunnel. leider war die flut zu diesem zeitpunkt ziemlich hoch und in einem unbeobachteten moment schwemmte eine riesen welle am strand unsere rucksäcke davon. wir sind natürlich fluchs hinterhergesprintet, aber alles war nass, zum glück waren unsere kameras nicht in den taschen und der rest musste in der sonne trocknen. ein kleiner schock am neujahrstag, der aber ansonsten sehr sonnig und schön war! auf diesen schrecken mussten wir erstmal ne stunde lang am strand nickerchen halten.

am nächsten tag fuhr ich mit melanie und diana, 2 mädels die ich in dunedin kennengelernt habe, richtung oamaru, einer stadt etwas weiter nördlich an der küste. unterwegs besichtigten wir die moeraki boulders, eine ansammlung von großen runden steinen am strand, von denen keiner so richtig weiss, wie sie den weg dorthin gefunden haben. der wind am strand war so stark, dass der sand auf der haut wehgetan hat und man konnte nur mit der windrichtung laufen, da man sonst nichts sehen konnte. danach das übliche desaster: sand in augen, nase, ohren, mund, haaren. autsch. weiter gings.
die riesen attraktion in oamaru selbst sind die pinguine, die hier nisten, vor allem die little blue penguins, die sich bei einbruch der dunkelheit aus dem wasser in ihre nester begeben. da sie in scharen aus dem wasser watscheln und dabei noch so süß quaken und quer über den parkplatz wackeln, kommen viele leute, um diese tägliche wanderung zu beobachten. ich muss schon sagen, die kleinen dinger sind wirklich allerliebst und man möchte am liebsten mal zu einem hingehen und ihn knuddeln. leider gibt es sonst in oamaru nicht viel, die stadt ist wie viele andere neuseeländische kleinstädte auch. laaaaaangweilig *gähn*.






















danach waren wir noch mit franz und manuela was essen und trinken, denn die zwei waren auch gerade in oamaru. wie gesagt, auf der südinsel haben viele backpacker die gleiche route, entweder mit oder gegen den uhrzeigersinn (je nachdem ob man schon auf der nordinsel war oder erst in christchurch gelandet ist) an der küste entlang oder auch einfach mal quer mittendurch, so wie wir jetzt gerade. achja, zwischendurch haben wir noch die elephant rocks gesehen, die wegen ihres ungewöhnlichen aussehen damals eine filmkulisse für "die chroniken von narnia" darstellten.

wir sind nun am lake tekapo in der mitte der südinsel angekommen, der hellblaues, milchiges wasser hat, was durch pulverisierten gesteine der gletscher verursacht wird. sieht auf jeden fall wahninn aus! ich weiss nicht ob das auf den bildern so rüberkommt, aber es sieht wirklich so aus, als würde der see leuchten. unser hostel ist direkt am wasser und wir haben zum glück KEINE sandflies.

















wie man an den 2 ohren auf dem bild sehen kann, war ich diesmal nicht per auto oder per pedes, sondern zur abwechlung mal per pferd unterwegs. 2 stunden lang zuckelten wir gemütlich bergauf und bergab am lake tekapo entlang, und ich habe festgestellt, dass ich schon viel zu lange kein pferd mehr unterm hintern hatte. war sehr schön.
und wir haben noch den mt.cook am benachbarten lake pukaki gesehen, das ist der höchste berg neuseelands und über 3700 meter hoch. übrigens gleicht es einem achten weltwunder, dass wir seinen gipfel sehen konnten, normalerweise ist dieser nämlich wochenlang in wolken gehüllt, um sich dann mal ganz kurz zu zeigen, und gleich darauf wieder für die nächsten wochen zu verschwinden. juchu!

morgen geht es nach christchurch, meiner letzten wirklichen station hier in neuseeland. ich will zwar nochmal zwischendrin kurz nach kaikoura zu den delphinen fahren, aber nur für eine übernachtung. in 9 tagen fliege ich nämlich schon wieder, aaaahhhhh!!!!! wie was wo, schon???!!! das ging viel zu schnell rum! naja, australien liegt zum glück noch vor mir.
auf jeden fall beginnt dann der stress, rocko zu verscherbeln und zu hoffen, dass er während der probefahrt keine mätzchen macht (liebe leser, es ist ja nicht so, dass in der zwischenzeit alles glattlaufen würde mit dieser schrottmühle. es wurde mir nur irgendwann zu dumm, immer wieder damit anzufangen, das ist alles) und ich einen spendabeln, ahnungslosen käufer finde. am besten ein frisch gelandetes, relativ junges backpacker (freundes-)pärchen. sorry, ich weiss ich bin gemein! aber man muss auch mal egoistisch sein, schließlich habe ich ne menge geld in diese karre investiert und das will ich gefälligst wiederhaben.

erst war es der autokauf-liveticker, jetzt ist es der autoverkauf-liveticker. stay tuned!

31. Dezember 2009

it's the end of the world...

heute ist der 30.12. und ich bin gerade an der curio bay, direkt neben dem slope point, neuseelands südlichstem zipfel, in einem kleinen süßen strandhaus namens "catlins beach house" direkt am meer. catlins deshalb, weil die gegend hier the catlins heisst, hier herrscht im gegensatz zum rest neuseelands plattes weideland mit unzähligen schafen und einem wind, der einen fast wegweht. es gibt hier nichts. kein internet, kein handynetz... keine probleme. dafür 2 süße, hauseigene katzen, mit denen man es sich auf dem sofa gemütlich machen und dabei zusehen kann, wie draußen die wellen toben. und statt technik gibt es hier gelbaugenpinguine (die sehen aus als hätten sie eine fesche gelbe sonnenbrille auf), die bei sonnenuntergang an land watscheln, ihr nachtquartier beziehen und dabei ihre knuffigen pinguingeräusche machen, pelzrobben und jede menge hector-delphine. hier ist das ende der welt, im wahrsten sinne des wortes.

















gestern abend war ich noch am slope point, und ich bekam es ein wenig mit der angst zu tun. denn sobald man aufgehört hat, sich gegen den wind zu legen, wurde man einfach zur seite geweht. das ganze hatte wirklich hurricane-qualitäten, ich kann guten gewissens behaupten, dass ich in meinem ganzen leben noch nie so einen wind erlebt habe. leider fing es auch direkt an der küste kräftig an zu hageln, und der weg zurück zum auto gestaltete sich aufgrund fehlender sicht ein wenig schwierig. hinterher war ich klatschnass und froh, als ich wieder zurück im haus und unter der dusche war. ich bin ja der meinung, dass wenn man den wind hier plötzlich abstellen würde, die vielen schafe an der küste einfach umfallen würden, aufgrund des fehlenden gegengewichts. das wetter wechselt hier sowieso alle 5 minuten, regen, hagel, sturm, sonnenschein, eisige kälte und angenehme wärme - alles zusammen in nur einer stunde. das gibt's nur hier.
wenn ihr diesen blog hier lesen könnt, bin ich schon in dunedin angekommen, einer etwas größeren stadt an der ostküste, wo ich morgen hinfahre und mit mireille, manuela, franz und einem großen barbeque silvester feiern werde. ich hoffe, ich werde am 1.1. rechtzeitig wach sein und um 12 uhr mittags an euch denken können, wenn ihr in deutschland auch endlich das neue jahr erreicht :).

rückblick der letzten tage:
nachdem ich dann am 27.12. endlich wieder einigermaßen hergestellt war, fuhr ich an der westküste weiter nach süden, richtung milford sound. nach milford sound führt eine 120 km lange straße durch das gebirge, und in dem kleinen örtchen selbst am fjord gibt es rein garnichts. also muss man in der letzten kleinen stadt vor dem pass einkaufen und tanken. viele wissen das nicht und müssen dann leider zwischendrin umdrehen. ich war aber schlauer und habe tank und nahrungsvorräte vor der abreise ausreichend aufgefüllt.

















der highway 94 von te anau (eben diesem letzten örtchen vor dem niemandsland) und milford sound wird in allen reiseführern hoch gelobt, man solle unbedingt unterwegs anhalten und viele fotos schießen. kann ich nur bestätigen, landschaftlich ist die strecke in jedem falle einwandfrei. hohe gletscher, wasserfälle, gebirgsflüsse, man weiss garnicht wohin man zuerst schauen soll. deswegen fahren die meisten autos hier wohl auch so iele schlangenlinien, eben weil es so viel zu gucken gibt. und deshalb sind auch jede menge reisebusse unterwegs... uffz. kurz vor milford sound muss man durch einen ca 1 km langen tunnel fahren, der einspurig ist und durch die weltweit einzige hochgebirgsampelanlage geregelt wird, mit dieser auszeichnung rühmt sich diese jedenfalls. leider wechselt diese tolle hochgebirgsampelanlage auch nur alle 15 minuten das signal, das heisst wenn es gerade rot geworden ist, hat man genug zeit auszusteigen und gemütlich ein bisschen in der gegend herumzulaufen. dabei kann man auch viele kleine papageien sehen, die sogenannten keas, die schon auf das rote signal der ampel konditioniert sind und gierig darauf warten, dass ihnen die touris etwas zu futtern hinwerfen. steht aber leider überall der hinweis "don't feed the kea". sind wahrscheinlich mit der zeit zu dick geworden, die kleinen nervensägen.
achja, was noch zu erwähnen wäre: wie man auf den fotos unschwer erkennen kann, schien den ganzen tag die sonne! und auch am nächsten tag, wo ich mit franz und manuela die bootstour durch den milford sound machte. ein schier unglaubliches ereignis, dass dort an 2 tagen hintereinander die sonne schien! aber wir hatten auch einfach glück, am tag davor hatte es nämlich wie aus eimern geschifft.

auf jeden fall war unsere zweieinhalbstündige tour sehr schön, der milford sound an sich ziemlich beeindruckend. hohe felswände, an denen wasserfälle herunterstürzen (das ist der einzige vorteil wenn es regnet: man sieht zwar sonst nichts, aber die wasserfälle sind gewaltiger) und manchmal sogar riesige baumlawinen, weil die bäume an den steilen hängen plötzlich den halt verlieren. jede menge robben haben wir gesehen, die faul auf den steinen am ufer herumlagen, und wir fuhren durch den ganzen fjord bis hinaus aufs offene meer, wo das wetter irgendwie plötzlich doch noch sehr ungemütlich wurde. im milford sound steht übrigens der meist fotografierteste berg in neuseeland, der mitre peak. mir ist nicht so ganz klar warum, er passt zwar gut ins gesamte bild des sounds, aber ansonsten... nunja. schön war es auf jeden fall, aber ich bin der meinung, dass es viele orte in neuseeland gibt, die mindestens genauso schön sind, aber dafür nur halb so viel besucht. trotz allem: milford sound gehört zum pflichtprogramm eines jeden neuseeland-besuchs, also sind wir natürlich auch dabei gewesen.

















das einzige was wirklich sehr nervig war, waren die sandflies. die gab es dort zu tausenden und wenn es abend wurde, konnte man eigentlich nur noch flüchten. dieses zitrus-öl hilft zwar ganz gut, aber drauf anlegen, gebissen zu werden will man es angesichts dieser fürchterlichen juckerei nun auch nicht unbedingt. 2 oder 3 bisse habe ich trotzdem abbekommen, und diese viecher beissen einen gemeinerweise IMMER in die füße.